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Freihandelsabkommen

Ehrlich und unbestechlich für die Umwelt

 Mit ihr ist die Mutter Courage des Umwelt- und Naturschutzes in Schwabach ausgezeichnet worden: Karin Holluba-Rau hat während der Jubiläumsfeier für den Bund Naturschutz und den „Eine-Welt-Laden“ die Anna-Wolf-Medaille der Stadt Schwabach erhalten.

„Wer, wenn nicht Sie, hat es verdient?“, fragte Oberbürgermeister Matthias Thürauf, ehe er seiner Stadtratskollegin die Brosche neben einigen einschlägige Meinungsbuttons an die Jacke heftete.

Matthias Thürauf brachte im weiteren Verlauf der Lobesrede insbesondere seinen Respekt für die glaubwürdige und authentische Haltung der 65-jährigen Ehrenvorsitzenden des Schwabacher Bund Naturschutz zum Ausdruck. „Das, was sie sagt, lebt sie auch zu 100 Prozent“, gestand der CSU-Kommunalpolitiker zu und bescheinigte ihr „absolute Ehrlichkeit und Unbestechlichkeit“. Der Stadtrat habe die Verleihung deshalb zu Recht einstimmig beschlossen. Das mochte Karin Holluba-Rau gar nicht glauben. „Einstimmig?“, fragte sie vom Präsentierstuhl auf der Bühne aus ungläubig dazwischen. „Einstimmig“, wiederholte das Stadtoberhaupt.

Nachhaltigkeit als Botschaft

„Sie sind die Botschafterin für Nachhaltigkeit und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen in Schwabach, und das sogar manchmal ganz sympathisch“, meinte Matthias Thürauf. Schließlich hatte er Holluba-Rau zu Beginn seiner Rede versprochen, „ihr Ehrlichkeit zu schenken“. Als eine das Verhältnis ein wenig belastende Eigenschaft bezeichnete er es, „dass sie nicht kompromissfähig ist“. Sie werde zwar von allen geschätzt, könnte aber noch mehr Wirksamkeit entfalten, war er überzeugt, „wenn sie ein bisschen kulanter und smarter handeln würde“.

Andererseits, erklärte er mit einem Augenzwinkern, „gibt es auch eine Wirkung schon alleine aus Angst vor Ihnen“. Denn sie könne schon mal einen Katalog mit zehn Fragen vorlegen, wenn durch eine Stadtratsentscheidung „ein Baum am Rande“ betroffen ist. „Sie ist berühmt und berüchtigt“, resümierte Thürauf, lobte aber auch ihre ehrenamtliche Arbeit außerordentlich. „Das Engagement in der Sache ist bemerkenswert.“ In einer ausführlichen Dankesrede betonte Karin Holluba-Rau, die Motivation ihres Handelns sei der Schöpfungsgedanke. „Damit tue ich etwas, was für uns alle selbstverständlich sein sollte: Die Erde zu bewahren für unsere Zukunft und die unserer Kinder“, sagte sie.

Der Auftakt zum Engagement Karin Holluba-Raus stellte wohl die Gründung des Bund Naturschutz Schwabach (BN) im Jahre 1982 dar. „Der BN hat hier eine erfolgreiche Arbeit geleistet, konnte sich in vielen Fällen gut durchsetzen und hat Bewusstsein geprägt“, würdigte Matthias Thürauf die Umweltschutzorganisation. Bundestagsabgeordneter Martin Burkert bezeichnete den BN als „unverzichtbar für Schwabach und das ganz Land“.

1987 rief eine handvoll junger Menschen aus der Evangelischen Jugend den „Eine-Welt-Laden“ der evangelischen Kirchengemeinde St. Martin ins Leben.

Gemeinsam gefeiert

Beide Organisationen sehen sich als Vertreter des Erhalts der natürlichen Lebensgrundlagen, die insbesondere über den Gedanken gesund und gerecht produzierter Ernährung verbunden sind. Aus diesen Gründen hatte man sich für eine gemeinsame Jubiläumsfeier entschieden. Beider Wirken in und für Schwabach machten die Vorsitzenden in einem kurzen Rückblick deutlich. BN-Chefin Almut Churavy hob die Vielseitigkeit und die hohe Frequenz der BN-Aktionen hervor. Ingrid Ittner-Wolkersdorfer, Organisationsleiterin des Eine-Welt-Teams, betonte die Qualitätsentwicklung der angebotenen Produkte und die Unterstützung eines Berufsbildungswerks für Menschen mit Behinderung in Tansania.


Die gesellschaftliche Verankerung und die Breitenwirkung der Arbeit des Eine-Welt-Ladens und des Bund Naturschutz machte die Zahl der Geburtstagsgäste deutlich. Annähernd 300 Schwabacherinnen und Schwabacher waren gekommen, um zu gratulieren. Darunter zahlreiche Mitglieder des Stadtrats, Bezirksrätin Birgit Raab sowie mit Kämmerer Sascha Spahic und Rechtsrat Knut Engelbrecht zwei der vier städtischen Referenten.

 

Quelle: Schwabacher Tagblatt/Robert Schmitt