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Petiton - Rettet die Kiebitze in Bayern

Unter change.org/rettet-die-kiebitze hat der BUND Naturschutz (Kreisgruppe Starnberg und Ortsgruppe Seefeld) eine Online-Petition gestartet, die sich an den bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber und die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber richtet. Die Petition fordert einen verbindlichen Artenschutz mit einer gerechten Entlohnung der Landwirtschaft, damit die Kiebitze in Bayern überleben.

03.02.2023

Der Bestand der Kiebitze ist in Deutschland zwischen 1980 und 2016 um 93 % eingebrochen. Bayern trägt mit 10,3% Anteil an der deutschen Population eine erhebliche Verantwortung für den Kiebitz-Bestand. Für einen günstigen Erhaltungszustand der stark gefährdeten Vogelart wären 20.600 Brutpaare in Bayern notwendig. In der bayerischen Wiesenbrüterkartierung 2014/15 wurden jedoch nur noch 2.509 Brutpaare erfasst.

Seit vielen Jahren versucht der Freistaat mit Einzelprojekten, den Kiebitzbestand zu stabilisieren. Die Bemühungen sind jedoch größtenteils vergeblich, weil nicht flächendeckend agiert wird, sondern nur in einzelnen Modellprojekten. Die 2020 ausgewiesene Feldvogelkulisse wäre eine gute Grundlage, um funktionierende Maßnahmen umzusetzen. Stattdessen setzt Bayern ausschließlich auf Freiwilligkeit und bietet im Rahmen des Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) eine Entschädigung von 680 €/ha für die Einrichtung von Feldvogelinseln. Der Betrag ist jedoch viel zu knapp bemessen, denn mit Getreideanbau lässt sich mehr als dreimal so viel erlösen – selbst nach Abzug der Kosten ist Feldvogelschutz also ein schlechtes Geschäft für den Landwirt.

„Je länger wir keinen ehrlichen Artenschutz betreiben, desto teurer wird die Gesellschaft dafür bezahlen müssen“, so Constanze Gentz, Ortsvorsitzende des BN in Seefeld. „Nur mit freiwilligen Maßnahmen werden wir den Artenschwund auf Dauer nicht aufhalten können. Dafür müssen wir als Gesellschaft die landwirtschaftlichen Leistungen für den Artenschutz angemessen honorieren.“

Der Kiebitz ist eine sogenannte Zeigerart, die auf ein intaktes Ökosystem seines Lebensraums hinweist. Von einer Förderung der Feldvögel profitieren auch Insekten und weitere Begleitvogelarten, wie Braunkehlchen oder Schafstelze.

Im oberbayerischen Seefeld, nahe des Ammersees, hat Constanze Gentz mit der BN-Ortsgruppe in einem Schutzprojekt über vier Jahre gezeigt, wie eine Kiebitz-Population mit den richtigen Maßnahmen aufgebaut werden kann. 2019 wurde das Projekt von den Behörden nicht mehr in dem notwendigen Umfang fortgeführt, mit dem Ergebnis, dass seitdem alle Brutversuche erfolglos sind. 

Der BUND Naturschutz hofft, dass viele Menschen die Petition unterzeichnen und damit die Staatsregierung aufzufordern, einen funktionierenden Wiesenbrüterschutz in Bayern sicherzustellen.

change.org/rettet die kiebitze: