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Vogelschutz-Aktionen 2011

2011 war für uns das Jahr der "Großbaustellen" und Rettungsmaßnahmen im Vogelschutz  und der dabei gesammelten Erfahrungen auf Neuland.

1. Stadtkirche

Wegen der anstehenden Renovierung mussten die vorhandenen Nistkästen verlegt bzw. Notunterkünfte geschaffen werden. Familie Turmfalke war beleidigt und verschwand, die Dohlen akzeptierten die Ersatzwohnungen zum Teil. Ab Spätherbst sollen die ehemaligen Behausungen wieder zur Verfügung stehen  mit verbessertem Komfort natürlich!

2. Kaserne/ Gundekarstraße

Zwei Großbaustellen drohten die dort bestehenden Mauerseglerkolonien zu vernichten.

Beim Gundekarwerk hatte man versäumt, die Baumaßnahmen außerhalb der Brutzeit zu planen, die Gerüstbauer waren bereits zugange, als wir darauf aufmerksam wurden.

Im ehemaligen Mannschaftsgebäude auf dem Kasernengelände verzögerten sich die Umbau-maßnahmen, so dass die vorgesehenen Ersatznistplätze nicht rechtzeitig eingebaut werden konnten.

In beiden Fällen war guter Rat teuer und es musste vor allem schnell gehandelt werden, ohne die gleichzeitig laufenden Bauarbeiten übermäßig zu beeinträchtigen.

In Absprache mit dem Umweltschutzamt und nach mehreren Ortsterminen mit Architekten, Bauleitern und Vorarbeitern wurde vom BN vorgeschlagen, provisorische Ersatznistkästen auf der Außenseite des Baugerüsts anzubringen und zum Gebäude hin nach Möglichkeit durch eine Art Sichtschutz abzuschirmen.

Ob die auch angenommen werden würden, war völlig ungewiss, insgesamt also völliges Neuland für uns. Und tatsächlich - nach mehreren Verbesserungen  konnten die Kolonien gehalten werden. Besonders erfolg-reich waren die Bemühungen bei den 25 Nistkästen am Kasernengebäude, dank des sehr aufgeschlossenen Bauleiters Schmutzler

Von den nachträglich kontrollierten Nistplätzen einer Dreierbehausung waren zwei mit einem Nest belegt! Dank gebührt auch einigen besonders engagierten Mietern  in der Gundekarstraße für ihre wohlwollende Unterstützung!

3. Projekt Weißenburger Straße

Hier wurde auf Antrag der Kreisgruppe Schwabach von den Eigentümern der Wohnanlage dankenswerterweise ein Ansied-lungsversuch für Mauersegler genehmigt.

Daraufhin wurden in Zusammenarbeit mit den Mauerseglerfreunden des LBV im April 12 neue Nistplätze geschaffen alle nach den neuesten Erkenntnissen (siehe Bilder). Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligte!

So konnten in diesem Jahr 60 Mauerseglerpaaren Nistplätze geschaffen werden, teils völlig neue, teilweise als Ersatz für alte, die durch Renovierung oder Umbau verloren gegangen sind. Dies war nur möglich durch unser frühzeitiges Interveniernen beim Stadtbauamt und bei der unteren Naturschutzbehörde.

Weitere Erfolgserlebnisse bescherte uns die Kontrolle einiger in den letzten Jahren geschaffenen "Neubauten" für Mauersegler bzw. von uns vorgeschlagene Ersatz-maßnahmen:

Einzug gehalten haben sie heuer in der Alten Turnhalle (Wöhrwiese) wie auch erfolgreich gebrütet am Baubetriebsamt gegenüber der Förderschule.

Das unmittelbarste Erfolgserlebnis für mich persönlich war die Rettung eines jungen Mauerseglers nach dessen fehlgeschlagenem Startversuch ins neue (Flug-)Leben am Pinzenberg. Nach einigen Tagen Pflege (im Wohnzimmer) Erleichterung und Freude bei der ganzen anwesenden Familie, als er nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Fenstersims des Arbeitszimmers die Flügel zögernd ausbreitete und in die Dunkelheit davon-schwirrte  in eine bis dahin völlig unbekannte, fremde Welt, Richtung Afrika, nur von seinen Instinkten geleitet!

Mauersegler in Schwabach

Das Schwabacher Mauerseglerprojekt kann inzwischen mit erfreulichen Erfolgen aufwarten.

Zum einen konnte die Liste der bisher ausfindig gemachten Brutplätze deutlich erweitert werden: 14 neue Brutkolonien sowie eine größere Zahl von Einzelnestern in bereits bekannten Kolonien.

Zum anderen kann sich auch die Zahl der ausgebrachten künstlichen Nisthilfen sehen lassen: insgesamt 123 neue Nistmöglichkeiten stehen damit zur Verfügung. Davon wurden 26 aus Holz angefertigt, sozusagen maßgeschneidert. Hierfür sei ausdrücklich unserem "Holzwurm" Rolf Hülsberg aus Roth gedankt. Nicht nur, dass er die Kästen eigenständig herstellt, sodass allenfalls Materialkosten für uns anfallen, er leistet auch die Hauptarbeit bei der nicht immer leichten Anbringung. Danke auch den anderen Helfern!

Dank aber auch denen, die von sich aus bereit waren, etwas für die Mauersegler zu tun. Sehr erfreulich war die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für die Stadtkirche und der GewoBau. Letztere waren zwar verpflichtet, Ersatznistplätze zu schaffen (wegen Renovierungsmaßnahmen an den Hochhäusern im Hochgericht), konnten aber mit Hilfe von Armin Roder vom Umweltamt der Stadt Schwabach überzeugt werden, deutlich mehr zu tun. So stehen dort jetzt insgesamt 50 Komfort-Nistplätze in der Wärmedämmung der neuen Fassade zur Verfügung.

Auch das Bauamt der Stadt zeigte sich sehr aufgeschlossen, als es um Ersatznistplätze auf dem Kasernengelände ging.

Die privaten Hausbesitzer, die von Ersatzmaßnahmen betroffen waren, zeigten sich leider nicht immer gleich so entgegenkommend, obwohl Mauersegler doch völlig unproblematische Hausgenossen sind und sowieso nur zum Brüten zu uns kommen.